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Wie Kinder lernen, mit ihren Gefühlen umzugehen.

Ob Freude, Angst, Wut oder Traurigkeit: Emotionen begleiten jeden Menschen von Geburt an.

Wir alle haben Emotionen. Sie geben uns Orientierung, zeigen Bedürfnisse und helfen dabei, Entscheidungen zu treffen.

Besonders im Kindes- und Jugendalter sind Emotionen jedoch oft sehr intensiv – und nicht immer leicht zu steuern.

Das zeigt sich auch in der pädagogischen oder therapeutischen Arbeit immer wieder: Kinder weinen scheinbar „aus dem Nichts“, flippen bei vermeintlichen Kleinigkeiten aus oder ziehen sich plötzlich völlig zurück.

Dahinter steckt der Versuch, sich um sich selbst und die starken Emotionen zu kümmern.

Und genau dabei können Erwachsene unterstützen, die Emotionen begleiten und so dem Kind Schritt für Schritt bei der Regulation von Emotionen helfen.

Was bedeutet „Emotionsregulation“ überhaupt?

Emotionsregulation ist die Fähigkeit, emotionale Zustände zu erkennen, zu benennen und zu beeinflussen, sodass sie in der jeweiligen Situation angemessen gelebt werden können.

Es geht nicht darum, Gefühle zu unterdrücken – sondern darum, mit ihnen umgehen zu lernen, sich nicht von ihnen überwältigen zu lassen und bewusst Handeln zu können.

Ein Beispiel:

Ein Kind ist enttäuscht, weil es beim Spiel nicht gewonnen hat. Statt vor Wut das Spielbrett vom Tisch zu fegen, lernt es z. B. tief durchzuatmen, seinen Ärger zu benennen und sich neu zu sortieren.

Diese Fähigkeit ist nicht angeboren – sie wird erlernt. Und dafür braucht es Vorbilder, Raum, Zeit und gezielte Unterstützung.

Warum Kinder lernen sollten, ihre Emotionen zu regulieren

Kinder erleben täglich viele emotionale Reize – in der Schule, im sozialen Umfeld, zu Hause – und viele Situationen passieren in jungen Jahren das allererste Mal im Leben. So kann es passieren, dass starke Emotionen das Steuer übernehmen und die Reaktion und das Handeln nicht mehr bewusst gesteuert werden. Die Emotion übernimmt quasi das Ruder.

Wenn Kinder in diesen Momenten nicht wissen, wie sie mit der Emotion umgehen sollen, können sie sich überfordert fühlen und schalten dann auf Autopilot.

Diesen Autopiloten kennen auch Erwachsene. Das kann sich zeigen in Impulsivität, Rückzug, Aggression oder sogar in psychosomatischen Beschwerden (z.B. Bauchschmerzen oder Verspannungen). Dadurch können nicht nur zwischenmenschliche Beziehungen belastet, sondern auch die eigene mentale Gesundheit gefährdet werden.

Wenn du noch mehr über den Ursprung von Emotionen wissen möchtest, findest du hier ein kurzes Video dazu.

Emotionsregulation hilft dabei …

  • Soziale Beziehungen zu gestalten, z. B. Konflikte zu lösen und Empathie zu entwickeln.
  • Lernprozesse zu verbessern: Wer emotional stabil ist, kann sich besser konzentrieren und mit Rückschlägen besser umgehen.
  • Das Selbstbewusstsein zu stärken: Wer seine Gefühle kennt und mit diesen umgehen kann, erlebt sich als handlungsfähig, in der Psychologie auch “Selbstwirksamkeit” genannt,
  • Das eigene Stresslevel zu senken, da Gefühle benannt und ausgehalten werden können, ohne von ihnen überflutet zu werden.

Wie wir Kinder und Jugendliche in ihrer Emotionsregulation stärken können

Emotionsregulation zu lernen ist ein Prozess: Zuerst braucht es Unterstützung und Übung, bevor man auch alleine zu einem individuellen Umgang findet.

Erwachsene spielen dabei eine Schlüsselrolle, denn sie sind Vorbild, Begleitung und aktive Unterstützung.

Diese Punkte sollten dabei beachtet werden:

  • Gefühle dürfen sein: Kein Gefühl ist falsch – Kinder (und auch Erwachsene) dürfen traurig, wütend, enttäuscht oder fröhlich sein.
  • Gefühle verstehen lernen: Kinder brauchen Begriffe für das was sie empfinden und können Emotionen besser verstehen, wenn sie wissen, wie diese entstehen und dass sie zum Menschsein dazugehören.
  • Strategien entwickeln: Nur wer weiß, was helfen kann, wenn es innerlich stürmisch wird, kann Emotionen sinnvoll regulieren. Dabei geht es nicht darum, das Gefühl “wegzumachen”, sondern um den Umgang und das Bewusstsein in der Situation.

5 Tipps für die Praxis: So können wir Kinder beim Regulieren ihrer Emotionen unterstützen

  1. Gefühle benennen üben
    Schon kleine Kinder können lernen: „Ich bin traurig“ oder „Ich bin genervt“. Je differenzierter der Wortschatz, desto feiner wird das Gespür für Gefühle. Nutze visuelle Hilfen wie Emotionsfiguren oder -karten (z. B. die Fühlis oder Löwenlaune (Link zu unterem Blogteil)).
  2. Vorleben, wie man mit Gefühlen umgehen kann
    Wenn Erwachsene ihre Gefühle benennen („Ich bin gerade gestresst, ich atme kurz durch“), konstruktiv regulieren und ihren Umgang damit benennen, lernen Kinder durch Beobachtung.
  3. Rituale für emotionale Pausen schaffen
    Ob ein Ruheplatz, ein Gefühlstagebuch oder regelmäßige Check-ins – feste Rituale in ruhigen Zeiten helfen, emotionales Erleben bewusst wahrzunehmen. Dadurch kann in emotional intensiven Phasen einfacher auf das eigene Innenleben eingegangen werden.
  4. Strategien gemeinsam ausprobieren
    Probiere mit dem Kind aus, was ihm hilft. Zum Beispiel Atemübungen, Bewegung, Musik oder kreative Ausdrucksformen. Wichtig: Strategien müssen individuell passen und können sich im Laufe der Zeit verändern. Ausprobieren ist deshalb der Schlüssel für eine gelungene Emotionsregulation!
  5. Gefühle mit Geschichten und Spielen erkunden
    Rollenspiele, Bücher oder Tools können dabei helfen, komplexe Gefühle zu verstehen. Die spielerische Herangehensweise sorgt dafür, dass dies ohne Druck, aber mit Tiefe geschieht.

Spielerische Unterstützung vom Sternwiese-Verlag

Löwenlaune – Gedanken, Gefühle und Bewertungen entdecken

Mit dem Spiel Löwenlaune lernen Kinder, wie ihre Gedanken ihre Gefühle beeinflussen. Das Kartenspiel umfasst Alltagssituationen und Gedanken- und Gefühlskarten und macht deutlich: Wir sind unseren Gefühlen nicht hilflos ausgeliefert, sondern können sie durch unsere Bewertung der Situation verändern!

Fühlis – die Figuren mit Ausdruck

Mit den Fühlis lernen Kinder auf spielerische Weise, verschiedene Gefühle zu erkennen, in Situationen richtig zu deuten und anderen mitzuteilen. Die liebevoll gestalteten Figuren eignen sich ideal für Gespräche in der Gruppe, Einzelsettings oder auch für zu Hause.

Superhelden-Superkräfte-Karten – ein Kartenset mit verschiedenen Methoden

Die Superhelden-Superkräfte-Karten helfen Kindern, ihre Stärken zu entdecken, mit Gefühlen besser umzugehen und neue Wege auszuprobieren. Gleichzeitig geben sie Erwachsenen wertvolle Impulse, um Kinder unterstützend zu begleiten und ihnen in schwierigen Momenten zur Seite zu stehen.

Fazit: Emotionsregulation ist eine Schlüsselkompetenz fürs ganze Leben

Gefühle gehören zum Leben und das ist gut so. Sie machen uns lebendig, zeigen uns, was uns wichtig ist, und helfen, Entscheidungen zu treffen. Doch um bewusst und gut mit ihnen umgehen zu können, brauchen Kinder Begleitung und Übung.

Wenn wir Kindern helfen, ihre Gefühle zu verstehen und bewusst zu regulieren, legen wir die Grundlage für Selbstbewusstsein, Widerstandskraft in herausfordernden Situationen und Empathie mit Mitmenschen – in der Schule, in Freundschaften und im ganzen Leben.