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Wir alle haben Emotionen. Sie geben uns Orientierung, zeigen Bedürfnisse und helfen dabei, Entscheidungen zu treffen.
Besonders im Kindes- und Jugendalter sind Emotionen jedoch oft sehr intensiv – und nicht immer leicht zu steuern.
Das zeigt sich auch in der pädagogischen oder therapeutischen Arbeit immer wieder: Kinder weinen scheinbar „aus dem Nichts“, flippen bei vermeintlichen Kleinigkeiten aus oder ziehen sich plötzlich völlig zurück.
Dahinter steckt der Versuch, sich um sich selbst und die starken Emotionen zu kümmern.
Und genau dabei können Erwachsene unterstützen, die Emotionen begleiten und so dem Kind Schritt für Schritt bei der Regulation von Emotionen helfen.
Emotionsregulation ist die Fähigkeit, emotionale Zustände zu erkennen, zu benennen und zu beeinflussen, sodass sie in der jeweiligen Situation angemessen gelebt werden können.
Es geht nicht darum, Gefühle zu unterdrücken – sondern darum, mit ihnen umgehen zu lernen, sich nicht von ihnen überwältigen zu lassen und bewusst Handeln zu können.
Ein Beispiel:
Ein Kind ist enttäuscht, weil es beim Spiel nicht gewonnen hat. Statt vor Wut das Spielbrett vom Tisch zu fegen, lernt es z. B. tief durchzuatmen, seinen Ärger zu benennen und sich neu zu sortieren.
Diese Fähigkeit ist nicht angeboren – sie wird erlernt. Und dafür braucht es Vorbilder, Raum, Zeit und gezielte Unterstützung.
Kinder erleben täglich viele emotionale Reize – in der Schule, im sozialen Umfeld, zu Hause – und viele Situationen passieren in jungen Jahren das allererste Mal im Leben. So kann es passieren, dass starke Emotionen das Steuer übernehmen und die Reaktion und das Handeln nicht mehr bewusst gesteuert werden. Die Emotion übernimmt quasi das Ruder.
Wenn Kinder in diesen Momenten nicht wissen, wie sie mit der Emotion umgehen sollen, können sie sich überfordert fühlen und schalten dann auf Autopilot.
Diesen Autopiloten kennen auch Erwachsene. Das kann sich zeigen in Impulsivität, Rückzug, Aggression oder sogar in psychosomatischen Beschwerden (z.B. Bauchschmerzen oder Verspannungen). Dadurch können nicht nur zwischenmenschliche Beziehungen belastet, sondern auch die eigene mentale Gesundheit gefährdet werden.
Wenn du noch mehr über den Ursprung von Emotionen wissen möchtest, findest du hier ein kurzes Video dazu.
Emotionsregulation hilft dabei …
Emotionsregulation zu lernen ist ein Prozess: Zuerst braucht es Unterstützung und Übung, bevor man auch alleine zu einem individuellen Umgang findet.
Erwachsene spielen dabei eine Schlüsselrolle, denn sie sind Vorbild, Begleitung und aktive Unterstützung.
Diese Punkte sollten dabei beachtet werden:
Löwenlaune – Gedanken, Gefühle und Bewertungen entdecken
Mit dem Spiel Löwenlaune lernen Kinder, wie ihre Gedanken ihre Gefühle beeinflussen. Das Kartenspiel umfasst Alltagssituationen und Gedanken- und Gefühlskarten und macht deutlich: Wir sind unseren Gefühlen nicht hilflos ausgeliefert, sondern können sie durch unsere Bewertung der Situation verändern!
Fühlis – die Figuren mit Ausdruck
Mit den Fühlis lernen Kinder auf spielerische Weise, verschiedene Gefühle zu erkennen, in Situationen richtig zu deuten und anderen mitzuteilen. Die liebevoll gestalteten Figuren eignen sich ideal für Gespräche in der Gruppe, Einzelsettings oder auch für zu Hause.
Superhelden-Superkräfte-Karten – ein Kartenset mit verschiedenen Methoden
Die Superhelden-Superkräfte-Karten helfen Kindern, ihre Stärken zu entdecken, mit Gefühlen besser umzugehen und neue Wege auszuprobieren. Gleichzeitig geben sie Erwachsenen wertvolle Impulse, um Kinder unterstützend zu begleiten und ihnen in schwierigen Momenten zur Seite zu stehen.
Gefühle gehören zum Leben und das ist gut so. Sie machen uns lebendig, zeigen uns, was uns wichtig ist, und helfen, Entscheidungen zu treffen. Doch um bewusst und gut mit ihnen umgehen zu können, brauchen Kinder Begleitung und Übung.
Wenn wir Kindern helfen, ihre Gefühle zu verstehen und bewusst zu regulieren, legen wir die Grundlage für Selbstbewusstsein, Widerstandskraft in herausfordernden Situationen und Empathie mit Mitmenschen – in der Schule, in Freundschaften und im ganzen Leben.
Barnow, S. (2020). Handbuch Emotionsregulation. Zwischen psychischer Gesundheit und Psychopathologie, Berlin.
Petermann, F., & Wiedebusch, S. (2016). Emotionale Kompetenz bei Kindern (Vol. 7). Hogrefe Verlag GmbH & Company KG